Sind Betroffene nicht schon genug „gebeutelt“ mit ihren Beschwerden? Und nun soll das alles auch noch täglich dokumentiert werden. Macht das überhaupt Sinn – Wir haben Fachleute gefragt!
Betroffene und Erkrankte können oftmals den Sinn und Zweck eines Allergie-Tagebuches nicht nachvollziehen, deshalb stellten wir Fachleuten folgende Frage:
WIE WICHTIG ODER SINNVOLL IST EIN ALLERGIE-TAGEBUCH
FÜR DEN PATIENTEN UND/ODER DEM ARZT?
und erhielten folgende Antworten!
- Die Führung eines Allergietagebuches ist für die Diagnostik einer Allergie sehr wichtig.
Allergie-Beratung Charité
Anhand der Aufzeichnungen kann der Arzt Zusammenhänge mit der Jahres-und Tageszeit und der Stärke der Beschwerden erkennen und somit auf verschiedenen Ursachen schließen. Auch zur Verlaufsbeobachtung ist die Führung eines Symptomkalenders wichtig. Um z.B. Nahrungsmittelallergien auf die Spur zu kommen, ist ein Nahrungsmittelprotokoll sehr hilfreich, sowohl für den Arzt als auch für den Patienten.
- Grundsätzlich sind Allergie-Tagebücher ein sinnvolles Instrumentarium
Krankenhaus Spandau | Berlin
Grundsätzlich sind Allergie-Tagebücher ein sinnvolles Instrumentarium um Art und Dauer von Symptomen richtig zu bewerten, da Testergebnisse ohne Bezug zu einem (nach Möglichkeit dokumentierten) Beschwerdebild nur bedingt aussagefähig sind. Viele Testungen sind leider unnötig oder werden falsch interpretiert. Aus diesem Grund sollten Allergie-Protokolle häufiger zum Einsatz kommen als das bisher der Fall ist. Die Gestaltung derartiger Tagebücher sollte allerdings in Zusammenarbeit mit Allergologen erfolgen.
Dr. med. Dietmar Herold – Allergologe
Oberarzt der Abt. für Dermatologie
Meinungen aus dem Netz
- Asthmatagebuch kann die Therapie von prämenstruellem Asthma erleichtern
Lungenärzte im Netz
Asthmatikerinnen, die unter prämenstruellem Asthma leiden und regelmäßig vor der Monatsblutung eine starke Verschlechterung ihrer Beschwerden erleiden, sollten ein Asthmatagebuch führen. Dazu raten die Lungenärzte der Deutschen Lungenstiftung (DLS). Dies kann dem behandelnden Arzt die Entscheidung darüber erleichtern, ob es notwendig ist, die medikamentöse Therapie an den Monatszyklus anzupassen oder nicht.
- Behalten Sie Ihr Asthma im Auge – mit einem Peak-Flow-Tagebuch
Easyhaler-Informationsseite | ORION Pharma GmbH
Ein Leben mit Asthma verläuft oft in Höhen und Tiefen. Mit einer regelmäßigen Peak-Flow-Messung können Sie sich einen Überblick über Ihre Symptome verschaffen. Mit der Zeit wissen Sie und Ihr Arzt dann, welcher Ihr Normalbereich ist, und so können Sie die Krankheit entsprechend unter Kontrolle halten.
Jeder Körper ist anders. Und jeder Asthmatiker erlebt seine Erkrankung anders. Da Asthma Schwankungen unterliegt, können die Symptome je nach Jahreszeit und Lebensereignis variieren. Daher kann es sehr sinnvoll sein, Ihren Peak-Flow-Wert zu messen und auch eventuelle Symptome schriftlich festzuhalten.
Der „Peak Expiratory Flow“ (PEF), die maximale Strömungsgeschwindigkeit während des Ausatmens, liefert wertvolle Hinweise darauf, wie es Ihrer Lunge gerade geht. Obgleich dieser Wert in der Regel im Rahmen der Diagnosestellung bestimmt wird, ist es auch bei bereits feststehender Diagnose noch sehr sinnvoll, ein Peak-Flow-Tagebuch zu führen, um sicherzugehen, dass Sie das Asthma gut im Griff haben.
- Bei Verdacht auf Allergie beim Kind sollten Eltern Tagebuch führen
Aachener Zeitung
Besteht beim Kind der Verdacht auf eine Allergie, können die Beobachtungen der Eltern bei der Diagnose eine große Hilfe sein. Hilfreich ist ein Allergie-Tagebuch: Darin notieren Eltern am besten alle möglicherweise allergieauslösenden Stoffe, mit denen die Kinder Kontakt hatten oder die sie gegessen haben. Darauf weist der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte hin. Denn neben Pollen gibt es viele weitere mögliche Auslöser. Dazu zählen Tierhaare, Hausstaubmilben, bestimmte Lebensmittel oder auch Schimmel.
- Ein Allergietagebuch zu führen hilft bei der Diagnose
Meine-Gesundheitsakademie.de
Wer nicht sicher ist, ob er unter Heuschnupfen leidet oder dem Arzt die Diagnosefindung vereinfachen möchte, ist mit einem Allergie-Tagebuch gut beraten. Generell gilt: Eine Allergie präzise zu diagnostizieren, also den problematischen Allergenen auf die Spur zu kommen, ist keine einfach Aufgabe.
Neben einer umfassenden Anamnese, also einem Gespräch zwischen Arzt und Patient, bei dem Beschwerden und Krankheitsgeschichte genau besprochen werden, ist meist die Kombination verschiedener Testmethoden nötig. Viele Verfahren habe alleine nicht genug Aussagekraft, außerdem müssen die Ergebnisse stets mit den Symptomen abgeglichen werden. Denn nicht jedes Resultat stimmt mit den tatsächlichen Beschwerden überein.
Ein Allergietagebuch ist eine Art Protokoll, in dem alle Faktoren festgehalten werden, die potenziell mit der Allergie zu tun haben. Neben Datum und Uhrzeit zum Beispiel Wetterlage, Pollenflug, Aufenthaltsort und natürlich die auftretenden Symptome.
- Mit einem Tagebuch haben Sie Ihre Peakflow-Werte immer im Blick.
AOK – Die Gesundheitskasse
Das kann Ihnen helfen, Ihre Krankheit richtig einzuschätzen und zu verstehen, welche Einflüsse Ihr Asthma verschlechtern. Ein Tagebuch hilft auch Ihrem behandelnden Arzt, Ihr aktuelles Befinden zu beurteilen und Ihre Therapie zu planen.Messen Sie regelmäßig Ihren Peakflow-Wert und tragen Sie ihn in das Tagebuch ein. Halten Sie außerdem die Symptome und Beschwerden sowie alle Medikamente fest, die Sie einnehmen. Orientierung gibt Ihnen Ihr Peak-Flow-Bestwert. Das ist der höchste Wert, den Sie in einer beschwerdefreien Zeit von zwei Wochen messen.
- Neurodermitis Tagebuch – Kontrolle über den Hautzustand
Nia Health
Es gibt viele Aspekte in unserem Alltag, die Neurodermitis verschlimmern können. Ein Neurodermitis Tagebuch kann dabei helfen, die Auslöser, die Deine persönliche Situation betreffen, besser zu kontrollieren. Außerdem unterstützt Dich ein Neurodermitis Tagebuch auch dabei, Dich an hilfreiche Gewohnheiten zu erinnern. Ärzte stehen häufig vor der Herausforderung die Einschätzung von Betroffenen oder Eltern von Betroffenen richtig einzuordnen.